In diesem Werk aus der Zen City-Serie begegnet der Betrachter einer abstrakten, aber zugleich vertrauten Anordnung zylindrischer Formen und rasterartiger Strukturen, die an einen Audioverstärker oder ein Spannungsregelungsmodul erinnern. Mit meiner Pixel-Montage-Technik habe ich diese Formen vollständig aus botanischen Fotografien rekonstruiert – Texturen von Moos, Blättern, Stängeln und Rinde, die so geschichtet und umgestaltet wurden, dass sie die strukturierte Logik des Innenlebens einer Maschine nachahmen.
Die zylindrischen „Kondensator“-Formen deuten auf gespeicherte, bereitstehende Energie hin. Auf den ersten Blick wirken sie metallisch und industriell, doch tatsächlich bestehen sie aus den reichen Oberflächen pflanzlichen Lebens. Diese doppelte Lesart – natürlich und zugleich künstlich – lädt die Betrachtenden dazu ein, über die Ähnlichkeiten zwischen biologischen und technologischen Speichersystemen nachzudenken. So wie die Natur Wasser, Licht und Energie speichert, speichern Maschinen Ladung, Strom und Information.
Die Anordnung ist rhythmisch und funktional und erinnert gleichermaßen an Schaltkreise und Architektur. Sie regt zu einer Meditation über Nachhaltigkeit, Kapazität und die stillen Kräfte an, die komplexe Systeme am Leben erhalten. Durch die Umdeutung natürlicher Elemente als industrielle Struktur wird das Werk zu einer Metapher für die verborgene Harmonie, die sowohl Maschinen als auch lebenden Ökosystemen zugrunde liegt.